Konzipiert von Bauhaus-Legende Marcel Breuer lässt das 1969 eröffnete Resort in den französischen Alpen die Herzen von Wintersportlern und Designliebhabern bis heute höher schlagen (ALPS Magazine #32 4/2016 Review)
Zu seiner Entstehungszeit Ende der 1960er-Jahre war es eine Sensation, bis heute ist es ein spektakuläres Gesamtkunstwerk auf 1600 Metern Höhe – das Skiresort Flaine in den französischen Alpen. Auf einem bis dato unberührten Hochplateau im Grand Massif, zwischen Genf und Chamonix Mont Blanc, entstand unter der Ägide des Geophysikers Eric Boissonnas und nach Entwürfen von niemand geringerem als dem Meisterarchitekten, legendären Möbeldesigner und ehemaligen Bauhäusler Marcel Breuer ein einzigartiges architektonisches Ensemble aus Beton, Holz und Naturstein.
Das autofreie, auf kleinster Fläche konzentrierte Konglomerat von Apartmentblöcken, Hotels, Restaurants, Shops, Konzert- und Kinosälen sowie einer Kapelle, für das Marcel Breuer sämtliche Gebäude, aber auch zwei Lifte, die Außenbeleuchtung, Schriften und Wegeleitsystem sowie etliche Details in den Innenräumen entwarf, ist nun um eine Location reicher: Kürzlich eröffnete das Hotel „Terminal Neige Le Totem“ der exklusiven Sibuet-Gruppe seine Pforten, das eine junge internationale Klientel mit farbenfrohem Vintagemobilar, Bar, Spa und individuell gestalteten Zimmern in Breuers denkmalgeschützter Betonhülle empfängt.
Wer mit dem Auto vom nur eine Stunde entfernt gelegenen Flughafen Genf hoch in die Berge Richtung Flaine fährt, findet sich in der scheinbar unberührten märchenhaften Welt des Grand Massif rund um den weithin sichtbaren Mont Blanc wieder. Unvermittelt öffnet sich der Blick von der kurvigen Straße hinab in den geschützten Talkessel, in dem die Anlage mit direktem Zugang zu den Nordpisten liegt. Die Jahrzehnte sind scheinbar spurlos an dem beeindruckenden Ensemble aus fein facettiertem Beton vorbeigegangen, das die Herzen von Architekturliebhabern aus aller Welt bis heute höher schlagen lässt – fast surreal, wie eine Kulisse aus einem James Bond-Film wirken die ausgewogen dimensionierten und perfekt plazierten Baukörper im feinen weißen Neuschnee.
Das riesige, ursprünglich vom französischen Skirennläufer und Pisten-Papst Emile Allais angelegte Netz von Abfahrten unterschiedlichsten Anspruchs wurde über die Jahrzehnte kontinuierlich ausgebaut und lässt keine Wünsche offen – jeder findet in der weit verzweigten Skiarena, die sich mit 70 Liften und rund 150 Pisten zwischen Flaine, Les Carroz, Samoens, Morillon und Sixt-Fer-à-Cheval ausdehnt, Abfahrten nach seinem Können und Geschmack. Und kann nach Frischekick und sportlicher Herausforderung eines perfekten Skitages im Yacuzzi auf der Außenterasse des Hotelspas relaxen – mit Blick auf die verschneite Bergwelt, in die Marcel Breuer seinen Skiort meisterlich gebettet hat.
Abgefahren / Flaine – Le Grand Massif // 1600 m // Skiresort und Hotel liegen in der Haute-Savoie. Das Skigebiet oberhalb von Flaine hat überwiegend blaue und rote Pisten – ideal für Familien. Die längste Abfahrt beträgt 14 Kilometer. Einen Skipass für Erwachsene gibt es ab 41 Euro