Gleich 6-mal bekommt die Initiative Bergsteigerdörfer 2021 Zuwachs. Diesmal in Österreich, Italien und zum ersten Mal dabei, die Schweiz. Die Bergsteigerdörfer zeichnen sich durch einen nachhaltigen Bergtourismus aus und werden seit fünf Jahren von einem internationalen Gremium ernannt
Die Bergsteigerdörfer liegen meist fernab von großen touristischen Zentren und punkten durch eine intakte Natur- und Kulturlandschaft. Oft verstecken sie sich am Talschluss und verfügen über großen landschaftlichen Reiz, aber keine groß ausgebaute technische Infrastruktur wie Gondel- oder Seilbahnen. Die Initiative Bergsteigerdörfer möchte die Dörfer und Gemeinden fördern, die bewusst auf nachhaltigen Tourismus in den Alpen setzen und ihnen mit dem Prädikat Bergsteigerdorf mehr Aufmerksamkeit schenken. Zu den 29 bestehenden Dörfern, kommen dieses Jahr sechs neue dazu, darunter erstmals auch Dörfer in der Schweiz.
Das sind die neuen Bergsteigerdörfer 2021
Mit den Neuzugängen in Österreich, Italien und der Schweiz spannt sich das Gebiet der Bergsteigerdörfer jetzt über die Westalpen bis zum Mittelmeer. In Österreich kommen Göriach im Lungau und Steinberg am Rofan dazu. Auf italienischer Seite gesellen sich Balme im Piemont und Triora in Ligurien zu den bereits drei bestehenden Dörfern hinzu. In der Schweiz machen die Orte St. Antönien und der Verbund Lavin, Guarda & Ardez den Anfang. Alle Dörfer werden im Lauf des Jahres mit feierlichen Zeremonien in den Kreis der Bergsteigerdörfer aufgenommen.
St. Antönien in Graubünden – Skitouren- und Kletterparadies
Das typische Walserdorf liegt im Prättigau im Kanton Graubünden und grenzt an Österreich. St. Antönien ist im Winter ein bekanntes Skitourenparadies, wo eine Vielzahl an Gipfeln zu genussreichen Aufstiegen und herrlichen Abfahrten einladen. Wer im Sommer hoch hinaus will, findet im Rätikon griffige Kalkklettereien in allen Schwierigkeitsgraden und ein gut ausgebautes Wanderwegnetz in ursprünglicher Landschaft.

Urig, klein, aber fein – St. Antönien im Kanton Graubünden ist unter Skitourengehern längst kein Geheimtipp mehr. © Prättigau Tourismus | Marco Schnell
Lavin, Guarda & Ardez – Klassiker im Unterengadin
Die drei Dörfer liegen im Unterengadin und beeindrucken durch solch schöne Ortsbilder, dass sie alle die Auszeichnung „von nationaler Bedeutung“ tragen. Bergsteiger erfreuen sich an den Klassikern Piz Linard und Piz Buin und finden im Winter abwechslungsreiche Skitouren vor. Teile des Bergsteigdorfes liegen im Schweizer Nationalpark – einem der ältesten Nationalparks Europas.

Guarda gilt als Musterdorf der romanischen Kultur und Tradition und ist Heimat des „Schellen-Ursli“. © Andrea Badrutt
Steinberg am Rofan – unberührte Natur am Talschluss
In einem weiten Talkessel am Fuße des Rofans liegt Steinberg auf 1.015 m Seehöhe, eingebettet zwischen Guffert (2.194 m) im Norden, Hochunnütz (2.075 m) im Westen und den Nordwänden des Rofans im Süden. Der Tiroler Adlerweg führt durch den Ort, der bei Bergfreunden für seine Wander- und Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden beliebt ist. Als Talschluss-Gemeinde hat sich Steinberg bis heute eine einzigartige und unberührte Natur- und Kulturlandschaft erhalten.

Die Steinberger bezeichnen ihren Ort selbst stolz als „das schönste Ende der Welt“ – zurecht! © Achensee Tourismus
Göriach – Almfeeling pur
Umgeben von den Radstädter Tauern ist Göriach Ausgangspunkt für viele unvergessliche Wanderungen und Mountainbiketouren. Neben dem idyllischen Göriacher Hüttendorf, ein in dieser Art einzigartiges historisches Almdorf, sind die Landawirseen und die Landawirseehütte der ÖAV-Sektion Lungau sowie der Hochgolling (2.862 m) beliebte Ziele in Göriach, das dem UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau angehört. Highlights in Göriach sind der Bauernherbst mit Schafabtrieb sowie die regelmäßig stattfindenden Almmessen.

Von der gemütlichen Genusswanderung über die abwechslungsreiche Familienroute bis zum anspruchsvollen Höhensteig – in Göriach kommt jeder Bergfan auf seine Kosten. © Waltraud Grall
Balme im Piemont – Faszination Vielfalt
Auf 1.500 m Seehöhe liegt Balme – vor der Kulisse jener Gipfel, die Italien und Frankreich verbinden. Dieses Dorf mit etwa hundert Einwohnern hat eine jahrhundertealte alpine Kultur, die noch immer in den lokalen Sitten und der Küche des Tals lebendig ist. Entdecken lässt sie sich durch Trekking, Fels- oder Eisklettern, Langlauf, Skitouren und alpine Aufstiege auf über 3.000 m.

Im Herbst bietet Balme ein traumhaftes Farben-Spektakel. © Gianni Castagneri
Triora in Ligurien – Hexendorf mit Geschichte
Der Reichtum von Triora sind seine Kontraste: Olivenhaine und Weinberge, aber auch Nadelwälder und hoch gelegene Weiden; eine Krone aus schneebedeckten Gipfeln und der unendliche Horizont des Meeres; Geschichten von Hexen und von Mönchen. Beim Trekking, Mountainbiking, Canyoning und Klettern geht es nicht nur um Sport, sondern auch um ein Eintauchen in die Vergangenheit, in die mediterranen Düfte und ins sonnige Wesen der lokalen Gemeinschaft

Das malerische Dorf mit seinen verwinkelten Gassen und engen Strässchen lädt zum Flanieren und auch ein bisschen zum Gruseln ein. © Waltraud Grall

Mehr über die Bergsteigerdörfer und einige ihrer schönsten Vertreter lesen Sie hier.