Niederösterreich Leicht 2-2,5 h 8 km 208 hm
Wasser ist das vorherrschende Element auf dieser Wanderung. Tosend oder plätschernd – es begleitet uns die ganzen zweieinhalb Stunden vom Naturparkzentrum Ötscher-Tormäuer in Wienerbruck bis zum Stausee Erlaufklause
Bei Sommerwanderungen früh loszugehen lohnt sich immer. Nicht nur, um nicht direkt in der prallen Mittagssonne einzusteigen, sondern auch um den anderen wanderlustigen Menschen etwas voraus zu sein (ein Wochentag ist dem Wochenende jedenfalls vorzuziehen). Am 22. Juni 2017, als wir uns auf den Weg durch die sanft ansteigenden Ötschergräben gemacht haben, war es hochsommerlich heiß.
Eine echte Erfrischung für Jung und Älter – und gewisse Vierbeiner
Mit knapp über 8 Kilometern Länge, rund 250 Metern Auf- und Abstieg und der Möglichkeit, den Rückweg mit der inzwischen sehr modernen Mariazellerbahn zu bestreiten ist die Tour bestens für Jung und Alt – oder Älter – geeignet. Trittsicher und schwindelfrei sollte man allerdings sein. Das Kombiticket mit Eintritt in die Ötschergräben und Rückfahrt mit dem Zug (5 Euro für Erwachsene) kann man in der Naturparkbasis vor der Wanderung erwerben. Ein bisschen Badespaß zwischendurch im ziemlich erfrischenden Wasser des Ötscherbachs macht nicht nur Kindern Spaß, wie ihr im Video sehen könnt!
Eine Wanderung für alle Sinne
Der namensgebende zweithöchste Berg Niederösterreichs (Ötscher) ist nur manchmal im Blickfeld. Stattdessen wartet diese Schluchtenwanderung mit blaugrünem, glasklarem Wasser und einer farbenprächtigen Pflanzenwelt auf. Im Juni entdeckten wir vor allem Feuerlilien in ihrer vollen Pracht. Das Rauschen des Wassers ständig im Ohr, die intensiven Farben der Landschaft vor Augen, das kühle Nass auf der Haut und in den mitgebrachten Wasserflaschen – diese Tour ist im wahrsten Sinne des (Sprich)Wortes mit allen Wässern gewaschen.
Niederösterreich Leicht 2-2,5 h 8 km 208 hm
Schwierigkeit // Wanderung für Hunde, Kinder und trittsichere, ältere Menschen gut geeignet; man sollte unbedingt schwindelfrei sein.
Orientierung // auch ohne Karte problemlos.
Untergrund // anfangs über Forststraße, danach über befestigte Steige (teilweise mit Seilen zum Festhalten), Felsen, Stege und Brücken und ein kurzes, etwas steileres Stück im Wald.
Gehzeit // ca. 2-2,5 h
Niedrigster Punkt // ca. 630 hm
Höchster Punkt // ca. 838 hm
Höhenmeter // ca. 208 hm
Einkehrmöglichkeit // Naturparkzentrum Ötscher-Tormäuer (an der Ein- und Ausstiegsstelle) und Ötscherhias (unübersehbar an der Abzweigung Richtung Erlaufklause gelegen).
Anreise // Mit dem Auto oder mit der Bahn (Bahnhof Wienerbruck).
Ausrüstung // Bergschuhe oder Trekkingschuhe; Kleidung je nach Witterung.
Kosten // 3 Euro Eintritt in die Ötschergräben (Kinder 1,50 Euro), 5 Euro für Kombiticket Eintritt und Bahnfahrt retour (Kinder 2,50 Euro), 4 Euro Tagesparkgebühr für Autos.
Über Stege und Steige zum Ötscherhias
Fast der gesamte Wanderweg führt über befestigte Steige, über den Kalkstein des Ötschermassivs, durch Tunneln im Gestein, über Brücken und Holzstege und ganz klar: vorbei an unzähligen kleinen und einigen größeren Wasserfällen. Der Ötscherhias – ein einfaches Schutzhaus – wartet kurz vor dem Ausstieg aus dem Canyon auf Hungrige. Der Durst ist an dieser Stelle meist schon durch das glasklare Gebirgswasser gestillt. Der Ausstieg ist hier allerdings kein Muss! Wer noch Energien hat, kann noch ein wenig in der Schlucht bleiben und den ca. 30 Minuten entfernten Mirafall besuchen!
Stausee Erlaufklause – die Mariazellerbahn ist nicht mehr weit
Nach der Rast beim Hias gilt es noch einen kurzen, recht steilen Anstieg durch einen Wald hinauf zum Stausee Erlaufklause zu bewältigen. Dann sieht man es schon, das türkisblaue Wasser der Erlauf. Und kaum dort angekommen ertönt meist auch recht bald das Horn der Mariazellerbahn. Am einige Hundert Meter entfernten Bahnhof Erlaufklause steigt man dann in den Zug und lässt sich bequem zum Ausgangspunkt nach Wienerbruck zurückbringen.