Slowenien, der unbekannte Osten. Aber ist der kleine Balkanstaat tatsächlich noch ein Reise-Geheimtipp? Ich habe es ausprobiert und kann, was die Bergwelt anbelangt, mit Ja antworten! Vorausgesetzt, man bewegt sich nicht auf den gut besuchten Wegen in Richtung Triglav (2.864 m), dem Schicksalsberg der Slowenen. Da jeder Staatsbürger einmal auf dem König der Julischen Alpen gestanden sein muss, sind alle Routen dementsprechend frequentiert. Mehrere Hütten helfen den Gipfelaspiranten dabei, die über 2200 Höhenmeter langen Anstiege in zwei machbare Etappen zu unterteilen.
Möchte man die Einsamkeit der slowenischen Bergwelt genießen, dann sucht man sich am besten etwas anspruchsvollere Touren fernab des Prestiges. Somit fiel meine Wahl auf die „Gattin des Triglav“, der 2.740 Meter hohen Skrlatica. Drei Anstiege führen auf ihr erhabenes, steinernes Haupt. Allesamt konditionell und technisch anspruchsvoll, da sich die Wege über der Baumgrenze in einer alpinen Hochgebirgslandschaft bewegen. Ist man den Anforderungen von leichten Klettersteigen, Kraxelei im I–II Schwierigkeitsgrad sowie felsigem Terrain gewachsen, wird man als Bergsteiger auf dem abwechslungsreichen Anstieg vom Vrata-Tal aus vollends in seiner Abenteuerlust aufgehen.
Skrlaten bedeutet auf Slowenisch Purpurfarben! Nach diesem Farbenspiel wurde der Gipfel des zweithöchsten Berges der Julischen Alpen benannt. Wenn sich die steilen Felswände der Skrlatica beim Sonnenuntergang rötlich färben, ist die „Gattin des Triglav“ besonders schön. Wer sie in ihrem leuchtenden Abendkleid nicht zu Gesicht bekommt, muss allerdings nicht traurig sein. Ihre imposante Erscheinung versetzt jeden Bergsteiger ebenso bei Tageslicht ins Staunen. Doch wie jede Schönheit macht auch sie sich rar. Daher ist etwas Geduld gefragt, bis sich die Skrlatica in Form von wilden Bergflanken und bizarr anmutenden Felstürmen zeigt. Der Aufstieg bis zum rassigen Finale in Form eines teilweise versicherten Klettersteiges ist lang.
So müssen ca. 1450 Höhenmeter auf schmalen Wanderwegen, wurzeligen Pfaden sowie verblockten Steigen bewältigt werden, bis man am Einstieg des Klettersteiges an der Felswand angekommen ist. Davor müssen Gipfelaspiranten lediglich über Ausdauer und etwas Trittsicherheit verfügen, da der Zustieg nie richtig anspruchsvoll ist. Von routinierten Bergwanderern sehr gut machbar! Wer Einsamkeit sucht, von steileren Bergwegen nicht abgeschreckt ist und sich an alpinen Landschaften erfreut, wird bei dieser Tour, egal ob das Ziel der Gipfel oder das kleine Biwak auf 1.980 Metern ist, auf seine Kosten kommen! Ein super Ausblick auf den König Triglav, den höchsten Berg Sloweniens, ist dabei natürlich inbegriffen.
Nach einer 30-minütigen Autofahrt vom Campingplatz Spik, der 5 Kilometer entfernt vom Bergsteigerdorf Kranjska Gora liegt, parke ich am großen Wanderparkplatz (1.000 m) am Ende des Vrata-Tales im Triglav Nationalpark. Da jeder Slowene einmal im Leben auf dem Triglav gewesen sein muss, um sich Slowene nennen zu dürfen und auf diesem riesigen Parkplatz größtenteils Triglav-Aspiranten parken, muss man sehr früh dran sein, da man sonst um einiges weiter unten parken muss. Leider war das Wetter bisher recht unbeständig, weshalb ich von einer Besteigung absehen musste. Alle Routen auf den Triglav sind sehr lang und haben meistens mehr als 2.200 Höhenmeter zu bewältigen und sind dementsprechend viele Kilometer lang. Für so eine Mammut-Tour braucht man einen 100-Prozent sicheren Tag, um in der exponierten Hochgebirgslandschaft nicht plötzlich in ein Gewitter zu geraten.
Zwar ist mein heutiges Vorhaben, die „Gattin des Triglav“ zu besteigen, nicht sehr viel weniger zeitaufwendig, allerdings kann ich bis zum Einstieg in die Wand gut abschätzten, was die Zeit, das Wetter und das eigene Bauchgefühl zu einem Gipfelsturm sagen. Beim Triglav befindet man sich die meiste Zeit in Klettersteigen oder weiter oben am Grat, was einen Rückzug bei drohendem Unwetter eher schwierig gestaltet. Ich bekomme einen der letzten Parkplätze und laufe für ca. 10 Minuten über eine flache Forststraße, bis ich das Schutzhaus „Aljazev Dom“ erreiche. Von dort scharf rechts über die Wiese, bis zu einem Gatter. Dem Wanderschild Richtung „Skrlatica“ mit der Zeitangabe von 5 Stunden in den Wald hinein folgen. Durch den steiler werdenden Buchenwald im Zickzack weiter hinauf bis zur Baumgrenze, die auf 1400 Metern erreicht wird.
Der wurzelige, erdige Waldweg weicht einem gerölligen Pfad, der ebenso steil durch die Latschenzone führt. Erste Blicke in Richtung Triglav sind nun möglich, allerdings versperren hier Felswände sowie aufziehende Nebelschwaden die freie Sicht. Also weiter bergauf, bis der Ausblick besser wird. Bis hierhin war ich alleine unterwegs. Nun kündigen Geräusche einen Bergsteiger an. Er begrüßt mich mit einem trockenen „Dan“, was „Tag“ bedeutet. Ich antworte mit „Servus“, um mich als Bayerin erkenntlich zu machen. Die letzten Touren haben gezeigt, dass hier in Slowenien viele internationale Bergsteiger unterwegs sind, die alle in ihrer Landessprache grüßen. Das ist natürlich auch dem Dreiländereck Slowenien-Italien-Österreich geschuldet. Eine schöne Sache, wie ich finde, um die eigene Nationalität kenntlich zu machen.
Auch wenn die Temperaturen heute Morgen im unteren zweistelligen Bereich lagen, entschied ich mich für Kurz-kurz. Doch jetzt, wo wie Nebelschwaden umherwabern und der Wind auffrischt, bin ich froh, ausreichend warme Kleidung in den Rucksack gepackt zu haben. Sogar eine Mütze und ein Paar Handschuhe finden sich darin, da die Temperaturen auf fast 3000 Metern Höhe dementsprechend niedrig sein können. Schnell eine Windjacke anziehen und weiter gehts. Der Steig ist hervorragend markiert, was die Orientierung erleichtert. Die Wegführung ist bei guter Sicht logisch und nur bei Nebel notwendig. Weiter oben bin ich ebenfalls froh über die nahtlose Markierung in Form von rot-weißen Punkten, die schon von weitem gut sichtbar sind.
Weiter unten war es heiß, dort wo die Sonne reingebrannt hat. Auch wenn die Wolkenstimmung gerade sehr mystisch ist, hoffe ich auf etwas wärmende Strahlen. Am Gipfel kann es später zapfig werden! Nach einer längeren Querung verlasse ich nun auch den Latschengürtel. Rechts von mir sehe ich etwas weiter oben die kleine Blechschachtel, das „Biwak IV“ auf 1.980 Metern. Sie bietet Schutz für 8 Personen, ist permanent geöffnet und kann bei Gewitter oder konditionellen Problemen als Übernachtungsmöglichkeit genutzt werden. In Deutschland ist das unsachgemäße Benutzen von Biwakschachteln teilweise zum Problem geworden, da immer mehr Wandertouristen romantische Übernachtungen am Berg planen, ohne auf den eigentlichen Sinn von Biwaks, nämlich in Not geratenen Menschen Schutz zu bieten, Rücksicht nehmen.
Allerdings wird das Biwakieren in Slowenien wohl etwas anders gehandhabt, da es im Nationalpark nur so von Biwakmöglichkeiten wimmelt und diese auch gerne in Anspruch genommen werden. Das kann unter anderem auch an den oft langen Zustiegen liegen. Unter dem Biwak folge ich in südlicher Richtung einer langen Querung, die in leichter Steigung um eine Bergflanke herumführt. Anschließend muss nach der Anhöhe (2.000 m) in ein Kar abgestiegen werden. Nun beginnt der anspruchsvollere Teil, auch wenn der Einstieg zum Klettersteig noch nicht erreicht ist. Der Steig führt nun über Steinstufen und Felsabsätze steil zum Beginn eines großen Schuttfeldes. Der Nebel lichtet sich kurzzeitig. Die Skrlatica könnte auch die Königin im Felsenmeer heißen. Dolomitenartig ragen Bollwerke aus Gestein vor mir empor. Die schroffen Bergflanken stürzen sich bedrohlich Richtung Tal. Sehr beeindruckend!
Durch diese Steinmauer soll ein Weg verlaufen? Ich merke eine leichte Angespanntheit und ein Ziehen in der Magengegend, das wohl Aufregung signalisieren soll. Ich nehme es gelassen zur Kenntnis. Respekt sowie Demut habe ich immer vor alpinen Unternehmungen, aber Angst darf es nicht sein, sie verunsichert und ist in den Bergen ein schlechter Ratgeber! Ich steige weiter ins östliche Schuttkar hinauf. Dort geht es laut der Tourenbeschreibung über eine breite Rinne (I-) ins Hochkar. Nun muss man aufmerksam sein, sonst ist ein Versteigen vorprogrammiert. Anstatt einer pfadähnlichen Spur zu folgen, steige ich in der Schuttreise scharf rechts zum Einstieg des Klettersteiges empor. Da hier die roten Punkte eher spärlicher angebracht sind, ist die Orientierung bis hierhin oft nicht ganz leicht. Doch angekommen am Drahtseil, gehts nun in einer logischen Linie durch die Wand. Die roten Punkte sind nicht zu übersehen!
Ab jetzt sollte man unbedingt schwindelfrei sowie trittsicher sein! Denn circa 500 Höhenmeter muss man nun im alpinen Terrain kraxeln und ausgesetzte Stellen passieren. Drahtseile, Klammern und Trittbügel erleichtern nur teilweise den Aufstieg. Wer sich in I-II-Kletterei wohlfühlt, sollte hier seinen Spaß haben. Jedem anderen rate ich davon ab, bis zum Gipfel aufzusteigen, auch wenn viel Gehgelände dabei ist. Die Schlüsselstelle erfolgt ungefähr in der Mitte des Steigs. Dort muss eine glatte Wand gequert werden, wo der Wind luftig unter den Fußsohlen pfeift. Die ausgesetzte Stelle ist mit Drahtseilen und einigen Eisenstiften für die Tritte entschärft. Mit einem Klettersteigset hat man dort keinerlei Probleme, es sei denn, man ist nicht schwindelfrei. Safety first! Weiter hinauf gehts in der Scharte der Ostflanke.
Auf 2.520 Metern kommt links haltend der steile Schlussanstieg, der Richtung Norden erfolgt und abwechselnd in leichter Kraxelei (I–II) sowie im Gehgelände zu bewältigen ist. Auch wenn die Muskeln nach mittlerweile 1.800 Höhenmetern brennen und die Luft deutlich dünner wird: Die Konzentration sollte auch hier noch 100 Prozent betragen, möchte man im Geröll nicht wegen einer kleinen Unachtsamkeit abrutschen. Ein Sturz hätte an jeder Stelle in der Wand fatale Folgen! Die letzten Meter zum Gipfel verlaufen über einen breiten Gratrücken. Das Gelände wird etwas flacher. Nur ab und zu müssen die Hände benutzt werden, was das Vorankommen etwas vereinfacht. Nach dem letzten Aufschwung gehts im flachen Gelände hinüber zum silbernen Gipfelkreuz. Immer wieder ziehen Nebelschwaden auf, die einen Rundumblick verwehren.
Ich suche mir einen windgeschützten Platz unterhalb des Kreuzes. Trotzdem ist es kühl auf 2.740 Metern. Schnell tausche ich meine feuchte Kleidung gegen trockene aus dem Rucksack. Das Zwiebelschichtprinzip hat sich über die Jahre nicht nur auf Skitour bewährt. Neben einem Merino-Longsleeve trage ich eine Fleecejacke, eine dünne Daune und gegen den Wind eine Regenjacke. Mit kurzer Hose trotzdem frostig! Hastig nehme ich einen Bissen vom Brot, bevor es nach einem kurzen Gipfelbucheintrag wieder an den Abstieg geht. Die Wolken lassen nur vereinzelt Weitblicke zu, daher muss ich mich mit kleinen Aussichtsfetzen zufriedengeben. Sehr schade, denn die Skrlatica ist bekannt für ihr Panorama, welches sogar noch besser sein soll als vom Gipfel des Triglav. Von oben hat man bei Sonnenschein einen wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Gipfel und Täler bis hin zur Adria. Heute allerdings Fehlanzeige …
Beschweren möchte ich mich natürlich nicht und erfreue mich an der mystischen Wolkenstimmung, die auch etwas Besonderes an sich hat. Außer einem Pärchen ist hier oben nichts los. Welch eine Ruhe! Im Abstieg bin ich allerdings verwundert über einige Bergsteiger, die mir am Einstieg zum Klettersteig gegen 15 Uhr entgegenkommen. Die werden sicherlich noch an die vier bis fünf Stunden unterwegs sein, bis der Parkplatz im Tal erreicht ist. Als Bergläuferin absolviere ich die angegebene Aufstiegszeiten meistens im Auf- und Abstieg. Daher komme ich selten in Zeitbedrängnis. Allerdings überrascht es mich immer wieder, wie unbedarft andere mit ihrem Zeitmanagement umgehen. Zum Glück ist heute keine Gewittergefahr gemeldet. Nicht auszudenken, was passiert, hier in der exponierten Steilwand zu stehen, wenn ein Unwetter aufzieht …
Bedacht wähle ich jeden Schritt. Loses Geröll auf Steinplatten ist immer eine unangenehme Sache, vor allem wenn es mehrere Hundert Meter hinunter geht. Was im Aufstieg meistens verborgen bleibt, zeigt sich erst beim Runtergehen, wenn man bei jedem Schritt notgedrungen in den Abgrund blicken muss. Ich bin jedenfalls froh, als ich das Schuttfeld am Wandfuß erreicht habe. Denn nun steht mir der spaßigste Teile bevor: Das Karfeld absurfen! Die Steine sind klein und die Rinne gut gefüllt. Beste Voraussetzungen, um Richtung Tal zu rauschen! Gekonnt springe ich in das Schuttfeld, in das ich bei jedem Schritt bis zu den Knöcheln einsinke. Mit dem Schnellabstieg spare ich mir viel Zeit, auch wenn das Material etwas leidet. Am Ausläufer des Feldes angekommen, setzte ich mich erst mal in die Wiese, um mein Schuhinneres von den unbequemen Steinchen zu befreien.
Schnell noch einen Riegel zur Stärkung. Danach kommt die lange Querung mit dem kurzen Gegenanstieg. Der Weg eignet sich perfekt zum Laufen, trotzdem muss man hier gut aufpassen, da unter mir die steile Wiesenflanke verläuft. Auf der letzten Anhöhe lasse ich den Blick schweifen. Das blecherne Biwak IV reflektiert die Sonnenstrahlen. Einige Bergsteiger sitzen davor, im wärmenden Licht der bereits schwächer werdenden Nachmittagssonne. Da der Pfad nun wieder gerölliger wird, nehme ich meine Faltstöcke vom Rucksack. Sie helfen mir beim Abbremsen sowie beim Balance halten im steilen Gelände. Die Knie danken es jedenfalls. Ein leichter Müdigkeitsanfall macht sich zudem bemerkbar, als ich unkonzentriert auf einem losen Stein wegrutsche. Fokussiert bleiben! Die meisten Unfälle am Berg passieren im Abstieg oder im leichten Gelände, wenn die Aufmerksamkeit kurzzeitig weg ist.
Serpentine für Serpentine schraubt sich der steile Weg hinunter ins Tal. Erst durch die Latschenzone, anschließend durch den wurzeligen Buchenwald. Es ist immer schön zu beobachten, wie sich langsam die Vegetationszonen verändern. Ich versuche die Übergänge wahrzunehmen, die Natur dabei zu beobachten. Ein Blick hinunter verrät: Bald ist es geschafft! Nur noch wenige Höhenmeter trennen mich vom Wanderparkplatz. Ein kleines Bergabenteuer geht zu Ende. Es war eine ausgesprochen schöne, aber lange Bergtour mit allen Charaktereigenschaften, die ich an alpineren Unternehmungen so liebe: Geröll, Karfelder, schroffe Felswände, Kraxeln, Grate, Klettersteigelemente und der Kontrast in Form von saftigen Bergwiesen, Blumen, Schmetterlingen … Mehr Eindrücke an einem Tag können kaum gesammelt werden. Diese gilt es, am Abend bei einem kühlen Bier Revue passieren zu lassen.
Bergtour Exposition // Alle 1900 Höhenmeter, 13 Kilometer. Aufstieg: 3,5–5 Stunden, Abstieg: 2–3 Stunden. Es handelt sich um eine Ganztagestour! Keine Einkehrmöglichkeit. Biwak auf knapp 2000 Metern. Schwierigkeit // Mittel bis schwer. Bis zum Einstieg des Klettersteiges auf ca. 2.400 Meter handelt es sich um eine mittelschwere Bergwanderung ohne größere Schwierigkeiten. Vom Wandfuß bis zum Gipfel handelt es sich um einen stellenweise versicherten, leichten Klettersteig. Dazwischen teilweise ausgesetztes Gehgelände. Hier ist Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit erforderlich!
Land // Slowenien / Triglav Nationalpark
Orientierung // VVom Parkplatz am Ende des Vrata-Tales auf ca. 1000 Meter folgt man der Forststraße bis zur Berghütte „Aljazev Dom“. Hier nach der Wiese scharf rechts in den Buchenwald abbiegen. Im Zickzack den Wald empor, bis die Baumgrenze erreicht wird. Weiter hinauf durch Latschen, über Steinstufen und geröllige Abschnitte, bis man das Biwak IV auf 1.980 Meter unterhalb quert. Nach der langen Querung steiler hinauf zum Beginn des Schuttfeldes. Hier den Markierungen weiter oben rechts haltend folgen. Auf ca. 2.440 Metern erfolgt der Einstieg in den leichten Klettersteig und somit in die Wand, in der man rund 500 Höhenmeter im alpinen Gelände unterwegs ist, bis der Gipfel über einen breiten Gratrücken erreicht wird. Unbedingt Helm wegen Steinschlaggefahr aufsetzten sowie gegebenenfalls ein Klettersteigset mitführen! Abstieg wie Aufstieg.
Anreise // Von Österreich kommend über den Wurzenpass oder den Karawankentunnel nach Mojstrana, dort nach Süden bis ans Ende des Vratatales.
Parkplatz // Am Ende des Vrata-Tales (im Sommer oft überfüllt!) Alternativ P+R: von Mojstrana mit dem Bus hinauf zum Talende.
Kosten // 5 Euro.
Anreise Öffentlich // Bahnstrecke St.Jakob im Rosental nach Jesenice in Slowenien, ÖBB: www.oebb.at Von Jesenice mit dem Taxi nach Mojstrana und mit dem Bus ins Vrata-Tal bis zum Parkplatz.
Ausrüstung // Bergschuhe, Stöcke, Rucksack, ausreichend Brotzeit, warme Wechselkleidung, Helm, Klettersteigset.
Beste Jahreszeit // Juni bis zum ersten Wintereinbruch.
TIPP // Ein Abstecher nach Kranjska Gora!
Der alpine Ferienort im Nordwesten Sloweniens unweit der Berge und Gletscherseen, befindet sich im Triglav-Nationalpark. Er ist der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen, Bergtouren, Biketouren, Klettereien und Klettersteige! Das Dorf liegt in einem Bergparadies, das viele Ausflüge bietet, aber auch mit Sehenswürdigkeiten aufwartet: z. B. die Russische Kapelle, welche im 1. Weltkrieg von Gefangenen erbaut wurde, oder der nahe gelegene Vrsic-Pass, der auf die andere Seite nach Bovec führt. In steilen Spitzkehren klettert die Straße von Kranjska Gora zur Passhöhe auf 1.611 Meter und stürzt sich dahinter ebenso dramatisch wieder hinab. Am Pass ist man eingerahmt von einer faszinierenden Bergwelt, die man auf vielen Wander- sowie Bergtouren näher erkunden kann. Ebenso sehenswert sind die Martuljek-Wasserfälle, die auf einem breiten Waldweg in ca. 30 Minuten erreicht werden können. Wem abends von den vielen Aktivitäten der Magen knurrt, ist bestens im Restaurant Ostarija (Grill House) aufgehoben, in dem typisch slowenisches Essen serviert wird. Darunter fällt die Hausspezialität „Spanferkel“, das an der jeder Straßenecke in einem offenen Grill zur Schau gestellt wird. Wem das zu fleischlastig ist, kann aus einigen vegetarischen Gerichten wählen.
Wer mit dem Zelt oder Bus unterwegs ist, empfehle ich den Campingplatz Spik, der nur 5 Kilometer von Kranjska Gora entfernt liegt. Er bietet großzügige Stellplätze mit einem tollen Blick auf die umliegenden Berge und ist damit eine super „Base“ für alle Sportaktivitäten in dieser Region.