Dominik Paris ist alles in einem: Familienvater, Italo-Werbestar und Sänger einer Heavy Metal-Band. Im großen ALPS Interview erklärt der schnellste Skirennfahrer der Welt, warum er einmal in die Schweiz flüchtete, einen Widder auf seiner Wade tätowiert hat und in seinem Fußball-Club „Dickerchen“ genannt wird
Skirennfahrer werden im Sommer gemacht, sagt Ski-Weltmeister Dominik Paris. Deswegen treffen wir „Domme“, der bereits drei Mal die legendäre „Streif“-Abfahrt in Kitzbühel gewinnen konnte, nach dem Konditionstraining auf der Schwemmalm. Weil die Lifte an dem Abend schon zu haben, fährt Paris mit seinem Auto in „Rallye Dakar“-Geschwindigkeit die Serpentinen hoch. Während er mit dem Interview gleich loslegen möchte, müssen wir erst mal die grüne Farbe aus dem Gesicht bekommen. Zehn Minuten später geht es dann los.
ALPS: Herr Paris, im Winter haben Sie kaum noch Zeit fürs Training, haben Sie mal gesagt. Ganz nach dem Motto: Bikini-Figuren werden im Winter gemacht …
Dominik Paris: … Skirennfahrer im Sommer. Eigentlich fange ich sogar schon früher mit dem Trockentraining an. Im Mai, kurz nach der abgelaufenen Weltcup-Saison.
Warum haben Sie aber im Winter keine Zeit?
Weil ich entweder reise oder Rennen fahre. So geht das den ganzen Winter. Deshalb fange ich viel früher mit dem harten und wirklich krassen Ausdauer-Training an als viele meiner Kollegen. Und damit ich nach den langen Cardio-Einheiten mit Radfahren und Laufen nicht gleich auf dem Sofa einschlafe, kommen am Abend Kraft und Schnelligkeit für meine müden Muskeln noch dazu. Es soll ja nicht langweilig werden (grinst).
Mehr Radfahren oder mehr Mountainbiken?
Schauen Sie sich doch mal hier um. Das Ultental hat die schönsten Berge der Welt. Wie ein Magnet zieht es mich zu ihnen, egal ob auf dem Mountainbike oder zu Fuß. Wenn ich Rennrad fahren würde, müsste ich die 30 Kilometer nach Lana immer wieder hin- und herfahren. Das ist mir dann doch zu dröge. Denn wenn ich das machen würde, hätte ich auch gleich Schwimmer werden können. Die kommen in ihrem Becken ja auch nie vom Fleck (lacht).
Wie lange geht das Konditions-Gebolze?
Bis Juli, wenn es so richtig schön warm wird hier im Ultental. Dann startet die zweite große Session: Kraft, Kraft, Kraft. Und nicht zu vergessen die brutalen und fiesen Intervall-Blöcke, schließlich müssen sich meine Muskeln an die Übersäuerungen – die sie im Winter bei minus 25 Grad und 140 Stundenkilometer auf der Eispiste aushalten müssen – schon mal daran gewöhnen. Diese Plackerei, diese Torturen und auch die ganze Flucherei sind aber schnell vergessen, wenn ich im Trainingslager in Südamerika, also kurz vor der Saison, das erste Mal Schnee unter meinen Skiern spüre. Spätestens jetzt weiß jede Zelle in meinem Körper: Get the party started!
„Der einzige Schwachpunkt, den es auf einer Abfahrt gibt, ist unser Körper“, sagte immer Ski-Weltmeister Aksel Lund Svindal. Die Piste würde niemals nachgeben, der Körper hingegen schon. Sein Bestreben war es immer, unten im Ziel „an einem Stück“ anzukommen. Was muss so ein Körper aushalten?
Ab der Hälfte des Rennens ist es für die Beine, insbesondere für die Oberschenkel, eine einzige Quälerei. Stellen Sie sich doch selbst mal hier mit dem Rücken an die Wand und winkeln die Beine im 90 Grad-Winkel ab. Das dauert nur ein paar Sekunden, dann fangen erst ihre Oberschenkel an zu zittern, dann ihr ganzer Körper. Bei mir ist es das gleiche: nur schießen wir mit 2,18 Meter langen und über zehn Kilo schweren Eisenstangen fast senkrecht die Abfahrt hinunter, springen bis zu 80 Meter weit und müssen dabei noch Fliehkräfte von 10 G aushalten. Das bedeutet: bei meinen 102 Kilo Körpergewicht müssen meine Beine mehr als 1000 Kilo aushalten!
Können Sie während des Rennens auch mal Ihre „Beine lockern“ oder sie zumindest irgendwie mit ein bisschen Sauerstoff versorgen?
Bei den sehr weiten Sprüngen wie bei der Mausefalle auf der Streif ist man ja ein, zwei Sekunden in der Luft. Das hilft schon mal – auch wenn man danach in einen 85 Prozent steilen Hang hineinschießt. Ein bisschen „relaxen“ kann man hingegen bei der Abfahrt in Bormio. Diese beginnt mit dem steilsten Start auf der Welt, dann kommt aber der La-Rocca-Sprung. Wenn man nach dem 40-Meter-Satz die Geschwindigkeit mitnehmen kann, ist das wirklich ideal. Man muss nur die Skier laufen lassen.
Und wenn nicht?
Dann muss man richtig nachdrücken, bei 140 Sachen. Und das ist die Hölle, das sage ich Ihnen. Erst recht, wenn die Sicht diffus oder gleich ganz mies ist. Dann hat man einfach keine Millisekunde Zeit zum „Verschnaufen“, schließlich kommt ja noch der Zielsprung und der Zielschuss.
Wie entscheidend ist der Kopf?
Er entscheidet über Sieg oder Niederlage. Unter dem Strich muss man als Skifahrer ein komplexer Sportler sein. Um ein Weltcup-Rennen zu gewinnen, muss man einfach alles drauf haben: Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination. Auf dieser Welt gibt es nicht viele Sportarten, wo genau dies gefordert ist. Die einzige, die mir einfällt, ist das Kunst-Turnen. Die hat jedoch mit dem, was wir so machen, nicht ganz so viel zu tun (grinst). Die Turner brauchen beispielsweise bei den Ringen eine unfassbar gute Technik – nur Kraft allein reicht da nicht. Bei uns ist es die Reaktionsschnelligkeit und die Geschwindigkeit. Das hört sich in der Praxis immer logisch und nachvollziehbar an. Während die Turner aber genau wissen, dass es in ihrer Halle 23,6 Grad warm sein wird, ist es bei uns immer anders. Jede Sekunde kann die Piste anders sein, die Sicht, der Schnee, die Lichtverhältnisse. Aber genau deswegen liebe ich ja meinen Sport so sehr.
Sie gelten seit jeher als einer, der immer alles gibt. Eben wie Ihr Sternzeichen: der Widder. Diesen haben Sie auch auf Ihrer Wade tätowiert.
Die roten Augen sollen die Bosheit und Aggressivität zeigen. Den Widder in mir hole ich raus, wenn es zählt, also im Training und beim Rennen. Für mich gibt es nur eines: ollm Vollgas, wie wir hier im Ultental sagen. Also immer Vollgas. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde. Auch im Training. Denn wenn ich nur in der Komfortzone trainieren würde, dann würde ich gar nichts gewinnen. Nichts! Nada! Niente!
Ihr Vater hat Sie mit drei Jahren zum ersten Mal auf die Bretter gestellt. Mit sechs Jahren haben Sie das erste Rennen gewonnen. Wann waren Sie zum ersten Mal schneller als ihr Vater, der hier als Skilehrer arbeitete?
Au, ich hoffe mein Vater wird das Interview hier nie lesen (grinst). 13 müsste ich gewesen sein, da habe ich ihn zum ersten Mal „geputzt“, das sagen wir hier wirklich so (grinst). Einerseits war er total stolz auf mich. Andererseits auch stocksauer. Ich weiß noch, wie ich damals selbst überrascht war. Mein Papi war richtig, richtig gut in Form. Eigentlich hätte ich ihn gar nicht schlagen können. Aber auch nur eigentlich … (grinst).
Richtig in Form waren Sie auch vor ein paar Jahren. Aber nicht auf der Piste, sondern im Wirtshaus. Die Schweizer „NZZ“ schrieb einst, dass Sie durch die Wirtshäuser zogen und nicht „Nein“ zum Alkohol sagen konnten. Gab es in dem 3000-Seelen-Dorf Ulten so viele Partys?
Zum Trinken braucht man auch keine Party. Wir waren jung, unerfahren, pubertär. Wie es Jugendliche oder junge Erwachsene in dem Alter so machen, haben auch wir unsere Grenzen getestet. Dazu gehörte eben auch das Trinken, da brauche ich heute nichts schönreden. Am Schluss waren es immer ein paar Bier zu viel am Abend. Das Problem war nur, dass es jeden Tag ein paar Bier zu viel waren. Aus heutiger Sicht war das natürlich nicht besonders clever. Bei mir war es nur doppelt deppert, schließlich war ich ja tagsüber Sportler. Sportlich ging dann bei mir allerdings nicht mehr ganz so viel.
Das einzige, was ging, waren Sie. Und zwar in der Breite auseinander.
(lacht). Ich wurde wirklich – sagen wir es diplomatisch – etwas fülliger.
Sie wurden „Dickerchen“ genannt.
Gut, dass Sie mich freundlicherweise jetzt noch mal daran erinnern, danke sehr! (grinst). Es stimmt. Bei der Hobby-Fußball-Truppe, bei der ich hier im Mittelfeld kickte, war mein Spitzname „Dickerchen“.
Ihre Erfolge an der Bar stiegen kontinuierlich, ihre Karriere als Skirennfahrer stagnierte. Mehr noch: mit 18 Jahren überlegten Sie, ob es überhaupt noch Sinn machen würde, weiter professionell Ski zu fahren.
Um diese Frage für mich zu beantworten, beschloss ich, von hier wegzugehen. Sie müssen wissen: ich bin wirklich nicht der Beste im „Nein“ sagen. Als Genussmensch – und das bin ich in vollen Zügen – genieße ich wie kein anderer gesellige Abende mit Freunden. Einmal kann ich vielleicht noch sagen „nein, heute Abend bleibe ich echt mal zu Hause“, vielleicht gelingt es mir auch am darauffolgenden Tag. Spätestens aber am dritten Abend stehe ich mit meinen Jungs an der Bar.
Sie flüchteten in die Schweiz.
Als Flucht kann man das aus heutiger Sicht wirklich bezeichnen.
Sie kehrten ihrer Heimat, ihrer Familie und ihren Freunden den Rücken und zogen auf eine Schweizer Alm im Bündnerland.
Ich wusste, dass ich diesen Knochenjob nur bewältigen kann, wenn ich richtig fit bin. Das wichtigste aber war, dass ich auch wusste, dass niemand auf die Alm am Splügenpass kommen würde um mich zu fragen, ob wir heute Abend ins Wirtshaus gehen.
Was haben Sie 2007 dort oben dann genau gemacht?
Um halb vier in der Früh aufstehen, Kühe melken, Zäune reparieren. Das war eine unfassbar harte Schufterei als Hirte.
Konnten Sie danach abends noch trainieren?
Ich hatte keine andere Wahl, ich wollte ja wieder fit werden. Also ging es für mich nachmittags los: Baumstämme wuchten, steile Wanderwege hochrennen. Jede Sekunde nutzte ich dort oben um Kondition zu bolzen, wieder richtig Muskeln aufzubauen – einfach wieder ein richtiger Leistungssportler zu werden. Mein Trainingszustand war aus heutiger Sicht eine echte Katastrophe. Ich war so fit wie ein Zementsack, die ich früher auf dem Bau bis in die obersten Stockwerke trug.
Das Bootcamp in der Schweiz klingt so ein bisschen nach dem Brutalo-Hardcore-Training von Sylvester Stallone in den legendären „Rocky“-Filmen.
(lacht). Ja, genau. So ähnlich können sie sich das wirklich vorstellen. Nur die Umgebung in der Schweizer Hochgebirgs-Ebene mit den grünen Wiesen, den vielen Gämsen und den bunten Blumen und Kräutern war etwas idyllischer. Ich musste auch weder gegen Schweinehälften boxen noch neben brennenden Fässern trainieren (lacht).
Was haben Sie in der Zeit gelernt?
Disziplin. Entweder ziehe ich das Ding jetzt durch oder ich lasse das Skifahren bleiben. Als ich zurückkam von der Schweiz, mit 14 Kilo weniger auf den Hüften, war ich wieder der Alte. Sowohl physisch war ich wieder richtig gut beieinander als auch psychisch. In den
wenigen Monaten bin ich vom Jugendlichen zum Erwachsenen geworden.
Veränderte die Zeit auf der Alm ihr Leben?
Ja. Plötzlich wusste ich, dass ich nur eine Chance als Skirennfahrer haben würde und zwar, wenn ich mich zu 100 Prozent auf meinen Job konzentriere. Das bedeutet: trainieren wie ein Profi, leben wie ein Profi. Von einem auf den anderen Tag war ich wie ein anderer Mensch. Die Zeit der Flausen war vorbei.
Ihre Rechnung ging auf. Sie sind Kitzbühel-Dauersieger Didier Cuche auf den Fersen, wurden heuer auch noch Weltmeister. Nun stellt sich diese Saison die Frage: wer ist der beste Abfahrer der Welt? Der Schweizer Beat Feuz oder Sie?
Das ist die Frage. Sie werden aber von mir jetzt keine Kampfansage hören.
Warum nicht?
Weil Skifahrer richtige Sportler sind. Wir respektieren uns, wir schätzen uns. Im Fall Beat sogar noch mehr. Wir sind – wenn es das im Weltcup gibt – Freunde und kommen wunderbar miteinander aus. Ebenso unsere Freundinnen (Frauen?). Wenn wir nicht den ganzen Winter unterwegs wären, würden wir bestimmt ganz oft gemütliche Raclette-Abende zusammen verbringen.
Wie kann es sein, dass zwei erbitterte Konkurrenten sich so gut verstehen?
Vielleicht liegt es an unserer Herkunft. Sowohl Beat als auch ich kommen aus ähnlichen Bergdörfern: Beat aus Schangnau, ich aus Ulten. Wir haben fast schon identische Charaktereigenschaften.
Ganz so ruhig und bedacht wie Sie sagen sind Sie aber dann doch nicht. Sie hören auf dem Weg zu einem Rennen stets harte Heavy Metal-Musik.
Harte Rennen brauchen harte Musik. Diese höre ich bis kurz vor dem Start. Dann ziehe ich meine Klamotten aus, lege das Telefon und die Kopfhörer weg – und dann geht die Party auch schon los. Die Musik bringt mich in Stimmung, von der ersten Sekunde bin ich auf der Strecke voller Adrenalin.
Was hören Sie vor dem Rennen?
Pantera, Machine Head, Motörhead, Metallica, aber auch Rock-Klassiker AC/DC und Led Zeppelin.
Hart, aber herzlich ist auch Ihre eigene Musik. Sie sind der Sänger der Death Metal-Band „Rise OF Voltage“. Kommen Sie überhaupt zum Proben?
Alles Einteilungssache. Ich bin ja nicht nur unterwegs. Im Sommer üben wir zwar mehr. Aber auch wenn der Weltcup losgeht, proben wir alle 10 bis 14 Tage. Das ist dann meine Art der Meditation. Die Musik ist für mich ein Ausgleich und Abschalten zugleich: die Rennen, die Reiserei, das schlaucht doch alles sehr.
Deswegen singen Sie alles raus?
Na ja, das, was ich da am Mikrofon so mache, ist eigentlich kein Singen. Das ist mehr so ein Brüllen, fast schon ein Schreien.
Schreiben Sie als Sänger selbst die Texte?
Alle. Dabei geht es um Themen wie Eifersucht, Niederlagen, Rückschläge. Um Themen, die jeden im Alltag betreffen. Sie. Mich. Jeden.
Kommt auch das Thema Liebe vor?
Nein, dafür grölen wir viel zu sehr. Ich kann ja schlecht meine Frau morgens im Bett mit einer bösen Heavy Metal-Fratze anschreien und sagen, dass ich sie über alles liebe. Ich glaube, sie wäre dann etwas verwirrt (lacht).
Haben Sie den Tod in Ihren Texten verarbeitet, schließlich mussten Sie im Sommer 2013 einen schweren Schicksalsschlag miterleben. Ihr zwei Jahre älterer Bruder René, ebenfalls ein Skirennfahrer, starb bei einem Autounfall.
Nein, das Thema Tod und der Verlust meines Bruders mache ich mit mir aus. Das soll jetzt nicht blöd klingen, aber, das geht nur meine Familie und mich etwas an. Das war alles so schrecklich. Als ich von dem Unfall hörte, fuhr ich sofort zu der besagten Stelle hin. Ich sah noch meinen Bruder auf der Straße liegen, weder ich noch jemand anderer konnten ihm mehr helfen. Das war eine ganz schreckliche Zeit. Ich hatte zum Anfang des Jahres das Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel gewonnen. Alles war toll: mein Privatleben, meine Karriere. Und von einer Sekunde auf die andere stürzt der Himmel über mich ein. Es war alles so schlimm, kaum zu ertragen. Ab dann habe ich all meine Wut und meine Kraft ins Training gesetzt. Mein Kopf und mein Körper waren die ganze Zeit voller Schmerz. Das hörte nur im Training und auf der Piste auf. Ansonsten waren die Gedanken immer da.
Sie sind selbst Vater eines kleinen Jungen. Fahren Sie seit seiner Geburt anders? Immerhin starben in den vergangenen Jahren zwei Downhiller, der 35-jährige Skirennläufer David Poisson durchschlug 2017 in Nakiska nach einem Sturz im Training die Sicherheitsnetze und prallte gegen einen Baum, im selben Jahr verunglückte der 17-jährige Max Burkhart in Lake Louise.
Das blende ich völlig aus. Das muss ich auch. Sobald ich die Rennstiefel anziehe, konzentriere ich mich voll auf mein Rennen. Der Bergsteiger Reinhold Messner hat mal gesagt, dass er dort hingehe, wo man umkommen kann, um eben nicht umzukommen. So ist das auch bei uns Rennfahrern.
Das Risiko fährt aber immer mit.
Verstehen Sie mich nicht falsch, natürlich weiß ich, dass es bei den Rennen ums blanke Überleben geht. Es ist ja aber nicht so, dass ich das alles zum ersten Mal mache. Das bedeutet: wir alle im Renn-Zirkus wissen ganz genau, was auf uns zukommt.
In dem Film „One Hell of a Ride” werden Rennfahrer wie Sie als „moderne Gladiatoren“ bezeichnet. Können Sie damit leben?
Und wie! (grinst) Sie sollten dabei aber eines nicht vergessen: Wir machen das alle wirklich freiwillig. Und auch, wenn ich großen Respekt und Demut vor so einer Piste wie der Streif habe – für mich gibt es keinen besseren und schöneren Job. Wobei ein Job ist das ja gar nicht, das ist mein Leben.
Die Italiener lieben ihren „Domme“ Paris. Und wie! Das erkennt man derzeit am besten in Cortina d‘ Ampezzo, dem Austragungsort der Ski-Weltmeisterschaft 2021. Der ganze Ort ist mit Paris vollgehängt. Riesige Banner, Werbeflächen, Poster. Es gibt nur ein Gesicht: Paris, Paris, Paris. Man begegnet dem Ultentaler wirklich an jeder Ecke und jedem Schaufenster. Damit nicht genug. Zeitungen wie „La Gazetta dello Sport“ widmen dem 30-jährigen Ski-Campione ganze Sonderbeilagen. Wenn es also nach dem legendären Alberto Tomba einen Werbestar gibt, dann Dominik Paris.