Als Kinder auf unserer Hütte bei Schladming hatten meine Cousine Edith und ich nicht allzu viel Berührungspunkte. Sie war mit Abstand die älteste, ich die jüngste der ausgelassenen Schar, die dort oben bei Skiurlauben oder in den Sommerferien die Bude auf den Kopf stellte. Später verloren wir uns dann ziemlich aus den Augen – Edith lebte mit dem Großteil der Familie in Linz, mein Vater war bereits als junger Mann nach München gezogen und hatte hier seine Familie gegründet.
Viele Jahre später servierte Edith bei einer Familienfeier, zu der alle nach Oberösterreich reisten, diese Kipferl aus zartschmelzendem Hefeteig mit einer Füllung aus Baiser und Haselnüssen. Um mich war es sofort geschehen. Seither sind sie mein absolutes Lieblingsgebäck. Ich mache die Kipferl gern anstatt eines Kuchens als Kleinigkeit zum Tee und Kaffee oder auch als süßen Abschluss eines größeren Dinners zum Espresso.
Nicht nur für Weihnachten – Gefüllte Kipferl – Rezept
Zutaten für den Teig
400 g Mehl
250 g Butter
3 Eigelb
2 TL Puderzucker
1/2 Würfel Hefe
2 EL Milch
1 Msp. Salz
Zutaten für die Füllung
4 Eiweiß
200 g Zucker
ca. 100 g gemahlene Haselnüsse
Zubereitung
Mehl und Butter in einer Schüssel vermischen, bis Brösel entstehen. Hefe in kalter Milch auflösen und zu den Mehl-Butter-Bröseln geben. Salz, Zucker und Eidotter dazugeben. Mit dem Knethaken alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Er darf nicht mehr kleben und soll sich gut von der Schüssel lösen. Eventuell noch etwas Mehl dazugeben. Den Teig für ca. 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung das Eiweiß mit dem Zucker so lange schlagen, bis eine sehr steife Masse entsteht. Den Teig vierteln, nach und nach jedes Stück ca. 1/2 cm dick zu einem Rechteck ausrollen, mit der Eischneemasse bestreichen und mit Nüssen bestreuen. Von der langen Seite her jeweils zur Mitte hin aufrollen. Es sieht dann wie ein aufgerollter Pfannkuchen aus. Nun werden von der Teigrolle mit einem runden Ausstecher Halbmonde abgestochen. Die Kipferl werden dann im Ofen bei 175 Grad Umluft ca. 10 bis 12 Minuten gebacken, bis sie goldgelb sind.
Bei der Füllung können die Haselnüsse auch durch Mandeln ersetzt werden. Für eine besonders feine und fruchtige Abwandlung können anstatt Nüssen oder Mandeln frische Heidelbeeren
verwendet werden.
Fotos: Stefan Pabst