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Österreichs Wanderdörfer – Das Kunstprojekt „TÜRE“ entlang des „Grünen Rings“ in Lech Zürs

Das Kunstprojekt „TÜRE“ entlang des „Grünen Rings“ in Lech Zürs

Die Tür mit dem Briefkasten ist von Nikolaus Kocher. Kocher ist gleichzeitig der Leiter des Kunstprojekts 'TÜRE', das in diesem Sommer zum letzten Mal stattfindet. © Fotos: Lech Zürs Toursmus

Magische Bergerlebnisse garantiert das Projekt „TÜRE“ – eine besonders faszinierende Kombination aus Natur und Kunst in Lech Zürs, das in diesem Sommer letztmalig zu sehen und erleben ist

Österreichs Wanderdörfer sind mit insgesamt 47 Mitgliedsregionen – von Vorarlberg bis zum Burgenland – die absoluten Experten, wenn es um besonders magische Momente in den Bergen geht. 9 Künstler, 9 Türen, 9 Botschaften und der finale Türschluss im Herbst 2019

9 Künstler gestalten 9 Türen

Was passiert, wenn man 9 Künstlern aus 5 Nationen eine weiße Tür übergibt? Die einzige Vorgabe: Die Künstler aus Armenien, Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz sollten sich über das Verlassen und Betreten von Räumlichkeiten sowie virtuelle Grenzen und Linien Gedanken machen. Unter der künstlerischen Leitung des Tiroler Bildhauers Nikolaus Kocher ist eine inspirierende Kunstinstallation entstanden. Sie kann in diesem Sommer letztmals auf über 2.000 Metern Seehöhe entlang des Weges „Der Grüne Ring“ erwandert werden.

Lech Zürs Kunstprojekt Türen

9 Künstler aus 5 Nationen haben für ein Kunstprojekt in Lech Zürs in Vorarlberg verschiedene Türen gestaltet. © Lech Zürs Toursmus GmbH

9 Türen, 9 Botschaften

Zum dritten Mal nun wurden die Türen im Sommer in die Bergwelt von Lech Zürs transportiert. Die Türen stehen frei zwischen schroffen Felswänden, wild zerfurchten Gesteinslandschaften, satten Almwiesen und klaren Bergseen. So unterschiedlich wie die Landschaftsformationen ist die Gestaltung und die jeweilige Botschaft der einzelnen Türen.

Lech Zürs Türe von Daniela Egger

Sämtliche Türen – wie auch jene von Daniela Egger – werden im Herbst an die Paten übergeben, Betriebe und Hotels in Lech Zürs, die die Künstler unterstützt haben. © Lech Zürs Toursmus GmbH

Hrachya Vardanyan: Tür als Symbol der Suche nach Heimat

Wenn man die Tür von Hrachya Vardanyan öffnet, gibt sie den Blick auf ein modernes Biwak für schutzsuchende Wanderer frei. Damit richtet der armenische Künstler den Fokus auf seine rastlose Suche nach einem Symbol für Heimat. In der Bergwelt hatte Vardanyan früher ein Gefühl des Heimkommens: „Indem wir Räume verbinden, bekommen wir eine Ahnung davon, was unsere wahre Heimat und unser wahres Vaterland ist.“

Hrachya Vardanyan schuf mit seiner Türe ein Symbol für Heimat

9 Künstler aus 5 Nationen haben für ein Kunstprojekt in Lech Zürs in Vorarlberg verschiedene Türen gestaltet. Der armenische Künstler Hrachya Vardanyan schuf mit seiner Türe ein Symbol für Heimat. © Lech Zürs Toursmus GmbH

Patrick Kaufmann: 2 unterschiedliche Türseiten, 2 unterschiedliche Landschaftsformen

Ohne den Standort der Tür zu kennen, war für Patrick Kaufmann klar, dass sich seine Tür in die Landschaft einfügen wird. Auf der einen Seite der Tür erkennt man weiche, fließende Formen, auf der anderen Seite arbeitet der Autor und Künstler aus St. Gallen mit Spachtelmasse, Kaffeesatz und blauen Pigmenten. Tatsächlich erweist sich der Standort der Tür auf der Passhöhe als besonderer Glücksfall: für den Wanderer ergibt sich auf beiden Seiten der Tür ein vollkommen anderer Ausblick – eine wild zerfurchte Karstlandschaft auf der einen, den lieblichen See am Fuße eines grünen Hanges auf der anderen Seite.

Lech Zürs Türen von Patrick Kaufmann

Die Türen passen sich in die Landschaft der Berge ein. Auch jene von Patrick Kaufmann – sie hat zwei unterschiedliche Seiten, und passt damit auf der einen Seite zum Ausblick in die zerfurchte Felslandschaft und auf der anderen zum Panorama über einen See. © Lech Zürs Toursmus GmbH

Reinhold Neururer: Spy-Door – eine nackte Frau und die Risiken des Internets

Der Tiroler Reinhold Neururer hat seine Tür dem Thema „Internet und Vernetzung“ gewidmet. Mit seiner „Spy-Door“ möchte er Jugendliche warnen, dass Bilder, die einmal ins Netz gestellt wurden, nicht mehr kontrollierbar sind. Seine Tür hat eine Platinenstruktur mit Fenstern, hinter denen eine nackte Frau zum Vorschein kommt.

Die Tür des Tiroler Künstlers Reinhold Neururer

Die Tür des Tiroler Künstlers Reinhold Neururer wurde dem Thema ‚Internet und Vernetzung‘ gewidmet. Durch seine ‚Spy Door‘ kann man eine nackte Frau erkennen. © Lech Zürs Toursmus GmbH

Nikolaus Kocher: Das Spiel mit den Seiten

Seit 2008 hat Nikolaus Kocher die künstlerische Leitung des Grünen Rings und bereits 2013 positionierte er dort seine erste Tür. Sein Beitrag zum Projekt „TüRE“ ist eine Tür mit rotem Rahmen und einem Briefkasten. Sie ist ein Spiel mit den Seiten – ob man draußen oder drinnen steht, eröffnet sich dem Betrachter nicht wirklich, zumal der Briefkasten schnell die Seite wechselt.

Die Tür mit dem Briefkasten ist von Nikolaus Kocher

Die Tür mit dem Briefkasten ist von Nikolaus Kocher. Kocher ist gleichzeitig der Leiter des Kunstprojekts ‚TüRE‘, das in diesem Sommer zum letzten Mal stattfindet. © Lech Zürs Toursmus

Türschluss im Herbst: übergabe der Kunstwerke an ihre Paten

Am 6. Oktober 2019 endet das Projekt „TÜRE“. Und jede wird ihrem sogenannten „Tür-Paten“ übergeben – Betrieben und Hotels in Lech und Zürs, die die Künstler unterstützt haben. In dieser Zusammenarbeit sieht Hermann Fercher, Tourismusdirektor von Lech Zürs, das Bekenntnis seiner Region zu Kunst, Kultur und den leisen Tönen.

Weitere Informationen: www.wanderdoerfer.at