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Skifahren für Wiedereinsteiger – Hauptsache, der Spaß kehrt zurück

Skifahren für Wiedereinsteiger – Hauptsache, der Spaß kehrt zurück

Familie beim Skifahren am Schatzberg Im Alpbachtal können Alpin-Abstinenzler auf der Piste wieder Selbstvertrauen gewinnen © Foto: Ski Juwel Alpbachtal-Wildschönau

Das Alpbachtal: Eines jener Reiseziele, an denen Alpin-Abstinenzler auf der Piste wieder Selbstvertrauen gewinnen – dank individueller Betreuung


Es geht ganz schnell, und dann ist man draußen: Mal erlaubte der Job ein paar Jahre lang keinen Winterurlaub. Der Ex-Partner verbrachte die Weihnachtsferien lieber im sonnigen Süden. Oder eine Babypause sorgte dafür, dass die Brettl erst einmal eine Zeit lang im Keller blieben. Sepp Margreiter, der Leiter der Skischule im Alpbachtal, kennt sie alle, die Gründe, warum sich begeisterte Tiefschneewedler und Genussskifahrer in zögerliche Fußgänger verwandeln, die dem Betrieb auf den Pisten von unten mit einem sehnsüchtigen, aber eben auch mit einem etwas bangen Blick folgen. Doch Margreiter wäre kein alter Hase in seinem Beruf – er ist seit fast fünfzig Jahren Skilehrer – wenn er nicht wüsste, wie man auch solchen Gästen den Spaß am Skisport zurückbringt. Unter dem Motto „Eine zweite Chance für die Ski“ bietet das Alpbachtal, neben weiteren spezialisierten Regionen in Tirol, ideale Bedingungen und spezielle Urlaubspakete sowie kompetente Ansprechpartner in der Skischule und im Skiverleih an, um einstige Skifahrer erneut an dieses Vergnügen heranzuführen.

Skifahren für Wiedereinsteiger – Hauptsache, der Spass kehrt zurück. Blick auf das Dorf Alpbach vom Skigebiet aus.

Blick auf das Dorf Alpbach vom Skigebiet aus © Foto: Ski Juwel Alpbachtal-Wildschönau

Tipps, um es auf der Piste schön warm zu haben
 
Im Zwiebelprinzip anziehen: Vier dünnere Schichten sind besser als drei dicke. Denn die Luftschicht zwischen den Lagen isoliert zusätzlich.
 
Beim Einatmen kalter Luft muss der Körper sie auf dem Weg in die Lunge erst aufwärmen. Deshalb besser durch die Nase atmen, dann ist der Weg länger.
 
Wer schnell an den Fingern friert, kann mit dem Zweilagen-Prinzip Abhilfe schaffen. Als erstes dünne Fingerhandschuhe, ­darüber dicke Skihandschuhe. Auch hier gilt: Die Luftschicht ­zwischen den Lagen wärmt mit.
 
Auch kälteempfindlichen Füßen helfen mehrere Schichten – außerdem sollten die ­Skischuhe so geschnitten sein, dass es noch möglich ist, die Zehen gut zu bewegen. Wer weiß, dass er zwei Paar Socken braucht: Dies bereits beim Anprobieren der Skischuhe mittesten. Für ganz Empfindliche gibt’s sogar Thermosohlen.
 
Abhärten: Nicht zu frieren, kann man trainieren. Wer bei Wind und Wetter viel draußen ist, morgens die kalte Dusche nicht scheut, Kneippanwendungen macht oder ab und zu eine kurze Barfußrunde im Schnee dreht, friert an einem Skitag weniger.
 
Der Gesichtshaut bekommt strenger Frost nur mäßig. Deshalb: Wer in tieferen Lagen Ski fährt, sollte eine Kälteschutzcreme benutzen, wer in Höhenlagen unterwegs ist, zu einem kombinierten Sonnen- und Kälteschutz greifen. Die Lippen freuen sich über die Begegnung mit einem Fettstift.

Dies geschieht ganz ungezwungen und individuell mit Privatunterricht. „Passende Kursgruppen zu finden ist zwar nicht völlig unmöglich, aber schwierig“, weiß Margreiter, „weil jeder dieser Wiedereinsteiger andere Bedenken hat. Die einen fühlen sich nicht fit genug. Die anderen waren schon immer ein bisschen ängstlich auf der Piste und sind jetzt völlig verunsichert. Die dritten scheuen sich davor, weil sie mit einem ganz anderen Fahrstil groß geworden sind. Natürlich hat sich viel verändert, speziell durch die Einführung der Carving-Ski. Da fürchten manche, die Ski seien nach einer falschen Bewegung nicht mehr beherrschbar.“

Insofern steht noch vor der ersten Skistunde erst einmal ein langes Gespräch, in dem Margreiter und sein Team herauszufinden versuchen, wo überhaupt der Skischuh drückt. Zumindest die Carving-Skeptiker kann er schon einmal beruhigen. „Zum einen kann man beobachten, dass man langsam schon wieder von dieser Technik abkommt – die Ski werden wieder länger und weniger tailliert –, und zum anderen muss bei uns niemand carven, der nicht carven will. Bei unserem Skiverleih finden Sie auch noch eine ganz normale Ausrüstung, wie Sie es von früher gewohnt sind.“ Der Gang zum Skiverleih ist übrigens auf alle Fälle ratsam: Skier, die vor fünfzehn Jahren eingemottet wurden, taugen heute nicht mehr viel, und auch an den einstmals super-bequemen Skischuhen hat man mit großer Wahrscheinlichkeit keine große Freude mehr. „Der Fuß verändert sich“, weiß Margreiter. „Da passt nichts mehr.“

Nach dem Zusammenstellen der Ausrüstung folgt die erste Stunde – meistens auf einer Piste, auf der nicht viel Betrieb herrscht. Jeder der Alpbacher Skilehrer kennt das Gebiet wie seine Westentasche und weiß genau, an welchen Hängen wann wieviel Betrieb ist; und da es sich ohnehin um Privatstunden handelt, werden die Termine so gelegt, dass man dem großen Andrang entgeht. „Unser Anliegen ist, den Leuten die Unsicherheit zu nehmen, Ängste abzubauen, ihnen Zuversicht mitzugeben. Wenn links und rechts dauernd andere Fahrer vorbeirauschen, ist das schwer möglich.“ Umso größer der Stolz, wenn nach zehn oder fünfzehn Jahren Abstinenz die erste Abfahrt geschafft ist, übrigens gar nicht so selten ziemlich pannenfrei. „Es hängt natürlich davon ab, wie gut und intensiv jemand früher gefahren ist, ob er schon nach ein paar Stunden über die Hänge gleitet, als hätte es nie eine Pause gegeben, oder ob er dafür ein paar Tage braucht. Das Endziel soll auf alle Fälle immer so aussehen, dass sich der Gast auf der Piste wieder wohl und zuhause fühlt“, betont Margreiter, „und er an seinem alten Hobby ganz neuen Spaß findet.“ Und dies gelingt in den meisten Fällen. „Wir hatten eine Familie aus Osnabrück, die Mutter war seit zehn Jahren nicht mehr Ski gefahren und hatte in einem sehr schicken Skigebiet einen Neuanfang gewagt. Der geriet zum Fiasko. Dann kam sie zu uns. Wir haben ihr erst ein bisschen gut zugeredet, uns mit ihr in kleinen Schritten wieder herangetastet – jetzt kommt sie seit fünf Jahren jeden Winter …“

Skifahren für Wiedereinsteiger – Hauptsache, der Spass kehrt zurück. Thalerkogl Abfahrt am Schatzberg Auffach. Gemütlich sind im Alpbachtal nicht nur die Dörfer, sondern auch die Pisten, auf denen Wiedereinsteiger Mut tanken können.

Thalerkogl Abfahrt am Schatzberg Auffach Gemütlich sind im Alpbachtal nicht nur die Dörfer, sondern auch die Pisten, auf denen Wiedereinsteiger Mut tanken können.© Foto: Ski Juwel Alpbachtal-Wildschönau

Kategorie ALPENLUST, Bewegung & Sport

Die gebürtige Münchnerin, Mutter dreier Söhne und promovierte Kunsthistorikerin ist ALPS-Mitstreiterin der ersten Stunde und an Vielseitigkeit kaum zu überbieten: Ob Gastlichkeit oder Reise, Porträt oder das „Ausgraben“ eines Mythos wie den Dolomytos-Wein in Südtirol (#7) oder den symbolträchtigen Triglav in Slowenien (#9) – Claudia Teibler verdanken wir einige der journalistischen Höhepunkte in ALPS.