Wein trinken auf über 3000 Meter Höhe. Beim Gourmetfestival Wein am Berg in Sölden wird vor der berauschenden Kulisse der Ötztaler Alpen der weltweit erste Gletscherwein verkostet. Der Pino 3000 reift im Weinkeller des gläsernen Bergrestaurants ice Q
Wie schmeckt Wein auf 3000 Metern Höhe? Antwort: „Die Aromen springen förmlich aus dem Glas”, so schwärmte vor ein paar Jahren ein bekannter Weinkritiker bei der ersten Höhendegustation der Welt in Gipfelnähe, die zu den Höhepunkten des jährlichen Genuss-Festivals Wein am Berg in Sölden gehören.
Warum eigentlich schmeckt Wein in luftiger Höhe anders, manchmal sogar besser als unten im Tal? Zum einen, weil unsere Sinne in der frischen Luft intensiver wahrnehmen – und zum anderen, weil die Höhe die Aromen der Weine mehr zur Geltung bringen. Bei einigen Weinen sogar um ein Vielfaches. Doch nicht jeder Tropfen ist höhentauglich: blasser Wein wird auch über den Wolken nicht besser. Besonders gut entfalten sich die fruchtig-frischen Noten bei Weißweinen, etwa einem guten Riesling mit hoher Fruchtdichte von grünem Apfel, Limette bis hin zu Jasmin. Oder einem Sauvignon Blanc mit Aromen wie Stachelbeere, grüne Melone und weißem Pfirsich. Auch mit den Fruchtkomponenten eines Chardonnay ist es so. Bei Rotweinen mit Aromen von Kirschen und Pflaumen sind wahre Wunder möglich.
Das Phänomen der ungeahnten Geschmacksexplosion hat der passionierten Weinkennerin Angelika Falkner keine Ruhe gelassen. „Immer wieder haben mir Winzer und Sommeliers bestätigt, dass hier auf über 3.000 Metern Seehöhe der Wein schlichtweg besser schmeckt“, sagt die Chefin des 5-Sterne-Hotels „Das Central“ in Sölden. Das brachte sie auf die verwegene Idee eines Weinexperiments: Was wäre, wenn man dem Geschmack auf die Sprünge hilft, und einen Wein komponiert, der speziell auf die Bedingungen der Ötztaler Alpen abgestimmt ist. Weil man vom Gipfel des Gaisachkogels auf drei Länder sehen kann, wünschte sie sich genau so eine Rotwein-Cuvée. Zusammen mit dem österreichischen Weingut Paul Achs, der Südtiroler Kellerei St. Pauls und dem deutschen Weingut Dr. Heger wird so 2011 der Grundstein für den PINO 3000 gelegt. Der weltweit erste Gletscherwein ist ein Pinot Noir, der im Holzfass auf 3.048 Metern reift. Natürlich an einem ganz besonderen Ort, im Weinkeller des gläsernen Bergrestaurants ice Q, das schon die atemberaubende Kulisse für James Bonds „Spectre“ war.
Die Produktion des ungewöhnlichen Weins ist auch filmreif. Die Barrique-Fässer mit deutschem Spätburgunder, österreichischem Blauburgunder und dem italienischen Pinot Nero werden nach Sölden geliefert und mit der Schneeraupe auf den Gipfel zum höchsten Weinkeller der Welt transportiert. Hier werden die drei Weine für den PINO 3000 von Kellermeister Wolfgang Tratter vermählt. Der erfahrene Önologe kennt das Geheimnis des Alpenweins: Weil sich der Reifeprozess auf dem Berg verlangsamt, wird der Wein weicher und geschmeidiger. Nach vollendeter Reife im kleinen Holzfass wird dieses Unikat dann in Flaschen gefüllt. „Dieser Gletscherwein erfährt durch diesen einzigartigen Prozess seinen exklusiven Charakter“, sagt Tratter.
Weingut Paul Achs GmbH, Neubaugasse 13, 7122 Gols, Österreich, T. +43/21 73/2367, E. office@paul-achs.at, W. www.paul-achs.at
Weingut Dr. Heger, Bachenstr.19/21, 70241 Ihringen am Kaiserstuhl, Deutschland, T. +49/76 68/99 55-0, E. info@heger-weine.de, W. www.heger-weine.de
Kellerei St. Pauls, Schloss-Warts-Weg 21, 39057 St.Pauls- Eppan (BZ), Südtirol – Italien, T. +39/04 71/66 21 83, E. info@stpauls.wine, W. www.stpauls.wine
Den nächsten Höhenflug der Aromen mit exklusiver Verkostung des Pino 3000 kann man vom 19.04. bis 22.04.2018 bei Wein am Berg erleben. Neben gutem Wein, Gesprächen mit Winzern und Gourmetküche am Abend gehört auch das Skifahren zum Konzept des Festivals in Sölden. Natürlich in Begleitung von Weltklasseskifahrern. Die Grundidee dabei ist, über Ländergrenzen hinaus Begegnungen auf allerhöchstem Genussniveau zu ermöglichen. In diesem Jahr lautet das Motto „Österreich trifft Großbritannien”.
Die besten Köche der beiden Länder befeuern sich gegenseitig bei einem kulinarischen Gipfeltreffen. Die jeweils mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten britischen Spitzenköche Jason Atherton (Pollen Street Social, London) und Hywel Jones (Restaurant Hywel Jones by Lucknam Park) begegnen den nicht weniger ausgezeichneten Österreichern Stefan Speiser (3 Hauben Gault Millau & 1 Michelin Stern, Restaurant Apron, Wien) und Gottfried Prantl (2 Hauben Gault Millau, Ötztaler Stube, Das Central). Dazu präsentieren die besten Winzer des Landes ihre Weine. Eingeladen sind renommierte Weingüter aus ganz Österreich: unter ihnen Paul Achs, Gesellmann, Kerschbaum, Umathum, Bründlmayer, Hirtzberger und St.Pauls (Italien), um nur einige zu nennen.
Und wie schmeckt der sagenhafte Bergwein? Pinot Noir hat von Haus aus ein Bouquet von dunklen Kirschen, Himbeeren und Nelken. „Doch dieser Wein ist anders“, sagt der Önologe Wolfgang Tratter, „er ist unbeschreiblich. Der PINO 3000 besticht durch seine unglaubliche Frische (Gletscher), durch seine Komplexität (beste Lagen aus drei Ländern) und seinen eigenen Charakter (drei Winzer)“. Mit anderen Worten: Auf dem Berg springen die Aromen tatsächlich aus dem Glas.
„Wein am Berg 2018“ findet vom 19.04. bis 22.04.2018 im Hotel „Das Central“ in Sölden statt.
Auweg 3, A-6450 Sölden, T. +43/52 54/22 60-0, W. www.central-soelden.com, www.weinamberg.at
ice Q / Sölden: Das Gourmet-Restaurant am Gaislachkogl hat eine Weinkarte von über 100 Sorten. Spezialität: der Pino 3000, der im Keller unterhalb des Restaurants in Holzfässern reift.
Öffnungszeiten (Winter): täglich von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Warme Küche: von 11.30 Uhr bis 15.00 Uhr.
T. +43/664/96 09 368, W. www.iceq.at
Gaisachkoglbahn / Sölden: Der spektakuläre 38 Millionen teure Neubau diente als Kulisse des James Bond Films Spectre. Von der futuristisch gestalteten Talstation auf 1363 m Höhe fährt man in nur 6,7 Minuten zur Mittelstation auf 2174 m Höhe und nach weiteren 5,5 Minuten erreicht man die Bergstation auf 3040 m Höhe. Dort liegt auch das ice Q.
Dorfstrasse 115, Sölden 6450, T. +43/52 54/50 80, W. Gaislachkogl Restaurant, W. Gaislachkoglbahn