Das höchstgelegene Schneeparadies der Salzburger Sportwelt fasziniert Cracks mit Felssprüngen, bietet beschilderte Varianten und Tiefschneeschwünge neben der Piste
Wenn’s frisch geschneit hat, steht Bernhard Winter morgens als erster am Lift in Zauchensee, dem höchstgelegenen Skigebiet der Salzburger Sportwelt, durch das sich auf 1350 bis 2188 Meter über dem Meeresspiegel 75 Pistenkilometer schlängeln. Der 36-jährige Sportler, der sich als Student sein Taschengeld schon häufiger als Ski- und Snowboardlehrer verdiente, hat allerdings neben den hervorragend präparierten Pisten auch die unberührten Tiefschneehänge im Visier. „Zauchensee ist mit Abstand das Beste, was einem Freerider passieren kann“, sagt er.
Der Weltcuport mit seinen anspruchsvollen Skihängen steckt selbst für ausgewiesene Cracks wie Bernhard Winter noch voller Herausforderungen und bietet auch Tiefschnee-Neulingen beste Voraussetzungen. Denn es gibt zahlreiche Stellen, an denen man einfach kurz von der Piste ausscheren und ein paar gefahrlose Pulverschwünge probieren kann, bevor man sich wieder einfädelt. Und für Tiefschneefans mit ein wenig mehr Erfahrung hat die Liftgesellschaft eigens Varianten ausgeschildert.
Dennoch: „Man muss den Schnee lesen können – ein Restrisiko bleibt immer“, warnt Bernhard Winter, der selbst vor neun Jahren in eine Lawine geriet, als er ein kurzes Stück vom einen zum anderen Hang queren wollte, der Boden unter ihm wegrutschte, er mit den Schneemassen zu Tal geschoben wurde und sich zum Glück mit der Hilfe eines Freundes rasch wieder befreien konnte. „Ein solches Erlebnis flößt Respekt ein“, sagt er. Der nach wie vor passionierte Freerider weiß jetzt auch in der Praxis, wie wichtig es ist, dass man im Gelände nie allein unterwegs ist und den Umgang mit Schaufel, Sonde, Piepser so sicher drauf hat wie die Bedienung des eigenen Handys. „Und wer zum ersten Mal in einem ihm fremden Gebiet freeriden geht, sollte sich unbedingt einen Guide nehmen, der auf die Besonderheiten vor Ort hinweist“, empfiehlt Bernhard Winter. Generell mahnt er, den Lawinenbericht immer genau zu studieren, bevor man sich aufmacht.
Und dann kann der Spaß beginnen. Etwa auf beiden Seiten der Lifttrasse neben der Tauernkarbahn, wo ein im oberen Bereich offenes Gelände lockt und der Latschen- und Lärchenwald im unteren Bereich präzises Fahren erfordert. Oder man schwingt zur Bergstation des Lifts „Gamskogel 2“ und sieht schon beim Hinaufschweben auf der linken Seite den Kessel und den Einstieg: Hier gibt’s keine Bäume, dafür ist’s extrem steil, und weil dieser Bereich doch öfter befahren wird, ist die Schneeschicht relativ kompakt und sicher. „Beide Strecken setzen allerdings eine wirklich gute Fahrtechnik voraus, da man bei einem Sturz ziemlich weit nach unten rutschen kann“, sagt Bernhard Winter.
Die absoluten Cracks zieht es zur Schwarzwand mit ihren Kuppen, Hügeln, Baumansammlungen und Felsvorsprüngen. Besonders die Ostabfahrt garantiert Adrenalinkicks – von kleinen Felssprüngen bis zu 7-Meter-Jumps ist alles drin. „Im unteren Bereich gibt’s eine Stelle, die man nur nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald erreicht“, verrät Bernhard Winter. „Dann ist man am Einstieg und springt über einen Felsen zwölf Meter in die Tiefe.“ Das ist Freiheit pur für Bernhard Winter, der weiß, was er wann riskieren kann.
Die zwei Skischulen im Hoteldorf Zauchensee bieten auf Anfrage geführte Tiefschneetouren mit Einführung in die Lawinenkunde an. Das Hoteldorf selbst, in dem die Urlauber vom Bett aus mit Zwischenstopp am Frühstücksbuffet direkt auf die Piste gehen, ist der ideale Ort für Wintersport – und zum Ausspannen nach aufregenden Schneeabenteuern. Wer Kultur und Tradition erleben oder in liebevoll geführten Geschäften nach Mitbringseln Ausschau halten möchte, plant einen Ausflug ins nur zehn Kilometer entfernte Altenmarkt ein, das mit einem der schönsten erhaltenen Dorfkerne Österreichs lockt.
Übrigens: Vier Nächte im 4-Sterne-Hotel in Zauchensee inklusive 3-Tages-Skipass gibt’s schon ab 518 Euro pro Person im Doppelzimmer und mit Halbpension. Der Liftpass ist gültig für das komplette Gebiet von Ski amadé, Österreichs größtes Skivergnügen mit 760 Pistenkilometern und 270 Aufstiegshilfen.
Weitere Informationen:
Altenmarkt-Zauchensee Tourismus
Sportplatzstr. 6
A-5541 Altenmarkt-Zauchensee
Salzburger Land
Tel.: +43 (0) 6452 / 5511
info@altenmarkt-zauchensee.at
www.altenmarkt-zauchensee.at